Beschreibung
Der Name Erdrauch verrät, wofür man das Kraut traditionell verwendet. Die botanische Bezeichnung ist Fumaria officinalis. Erdrauch zählt zu den Mohngewächsen (Papaveraceae). Andere deutschsprachige Namen sind Ackerkraut, Erdgalle, Elfenrauch, Feldraute oder Krätzekraut. Erdrauch ist einjährig und kommt in ganz Europa vor. Die Pflanze bevorzugt karges Ödland, Ruinen oder einen Standort am Wegesrand. Sie hat eine maximale Wuchshöhe von 30 bis 70 Zentimetern. Der Stängel kann liegend oder aufrecht sein und verästelt sich stark. Die Blätter sind gefiedert; die Farbe der Blüten reicht von Rosa bis Purpur.
Erdrauch in der Tradition
Erdrauch gilt traditionell als Heilkraut und ist berühmt für seine starke Reinigungskraft. Erdrauch kann die Galle anregen und die Verdauung fördern. Unser Sehvermögen wird durch Erdrauch geschützt. Die Wirkung auf den Kreislauf ist bei hohen Dosierungen beruhigend, bei niedrigen Dosierungen anregend. Erdrauch ist mindestens seit der Zeit der Kelten und Germanen ein anerkanntes Räucherwerk. Im Mittelalter versuchte man, Dämonen damit zu vertreiben (Exorzismus) und eine Berührung mit der Zwischenwelt herzustellen. Daher profitiert die Hexenmagie von Erdrauch. In okkulten Kreisen geht man davon aus, dass Erdrauch unter dem Einfluss von Mars und Saturn steht. So erklären sich die Wirkungen der Reinigung und der Austrocknung.
William Shakespeare war ein kundiger Kräuterkenner und nannte Erdrauch in seinen Schriften. Im Kloster St. Gallen wurden im Mittelalter grosse Mengen Erdrauch angepflanzt. Der Überlieferung zufolge soll sich das Kraut nicht durch seinen Samen verbreiten, sondern sich da ansiedeln, wo Rauch aus der Erde kommt.
Räuchern mit Erdrauch
Zum Räuchern verwenden wir das Kraut. Die Pflanze wird der Elementarkraft Feuer zugerechnet und hat ihren Schwerpunkt in unserem Körper. Erdrauch kann eine starke Polarisierung auslösen, wobei der Duft nicht sehr schmeichelnd, sondern eher gewöhnungsbedürftig ist. Erdrauch kann beim Verräuchern die Augen brennen lassen. Räucherfans setzen hier also auf die Wirkung, nicht so sehr auf das Verwöhnen der Nase. Zauberer und Hexen nutzen Erdkraut, um einen Unsichtbarkeitszauber wirksam zu machen. Auch die Geister der Toten kann man damit anrufen.
Kombinieren Sie Erdrauch zum Räuchern gerne mit Weihrauch und Kampfer. Diese Mischung hilft uns dabei, die richtige Entscheidungen zu treffen und den eigenen Entscheidungen mutig entgegenzutreten. Erdrauch stellt Prozesse klar vor uns hin, damit wir das Wesentliche sehen. Wir unterscheiden so Wirklichkeit und Fantasie.